Radioaktive Abfälle entstehen u. a. in Kernkraftwerken bei der Stromproduktion, beim Rückbau der Kernkraftwerke sowie in Medizin, Industrie und Forschung. Gemäß Kernenergiegesetz der Schweiz sind die Verursacher von radioaktiven Abfällen verpflichtet, diese auch sicher zu entsorgen. Die Entsorgung der Abfälle aus der Stromproduktion und dem Rückbau der Kraftwerke obliegen den schweizerischen Kernkraftwerksbetreibern. Die schweizerische Eidgenossenschaft (Bund) ist verantwortlich für die Entsorgung der Abfälle aus Medizin, Industrie und Forschung. Zur Wahrnehmung ihrer Entsorgungspflichten haben sie 1972 gemeinsam die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) gegründet.
Eine durch nationale und internationale Expert*innen durchgeführte Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass für die Schweiz die dauerhafte und sichere Entsorgung von radioaktiven Abfällen in geologischen Tiefenlagern die beste Lösung ist. Die Nagra hat den Auftrag dieses Tiefenlager zu planen, zu bauen und zu betreiben. Die Realisierung des Tiefenlagers stellt hierbei bautechnisch ein Jahrhundertprojekt und gesellschaftlich ein Generationenprojekt dar.
Um die Planungs- und Betriebsprozesse während des Lebenszyklus des Tiefenlagers möglichst effizient und durchgängig umzusetzen, möchte die Nagra für die Planung und den Betrieb die BIM-Methode verwenden und somit ihre Prozesse digital vernetzen. Daher ist die Ingenieurgesellschaft Schüßler-Plan mit der Beratung zur BIM-Strategie beauftragt.